Wie wirkt Glutamin und bei welchen Krankheiten benötigt es der Körper?
- Eigenschaften und Vorkommen in Lebensmitteln
- Bedarf und Funktionen im Körper
- Mangel erkennen und beheben
- Einsatz bei Krankheiten und im Sport
- Einsatz bei Medikamenten
- Einnahmeempfehlung
- Überdosierung und Wechselwirkungen
- Zusammenfassung
- Verzeichnis der Studien und Quellen
Glutamin ist eine lebensnotwendige Aminosäure, die am Aufbau und am Erhalt der Muskelmasse beteiligt ist. Darüber hinaus ist Glutamin der Hauptenergielieferant der Darmzellen. Erfahren Sie, wer von einem Mangel betroffen ist, wie dieser erkannt wird und bei welchen Erkrankungen oder Medikamenten Sie unbedingt auf eine ausreichende Glutamin-Zufuhr achten müssen.
Eigenschaften und Vorkommen in Lebensmitteln
Eigenschaften von Glutamin
Glutamin gehört zu den Aminosäuren und nimmt im Körper den größten Anteil der sogenannten freien Aminosäuren ein, die in Muskeln und Blut vorkommen und für den Aufbau von Eiweißen genutzt werden.
Der Körper kann Glutamin selbst herstellen. Unter bestimmten Umständen ist er allerdings über die Zufuhr aus der Nahrung angewiesen. Dazu zählen schwere Auszehrungen bei Krankheiten oder starke Entzündungen.
Vorkommen in Lebensmitteln
Zu den glutaminreichsten Lebensmitteln zählen Käse, Quark, Milch, Joghurt, rohes und geräuchertes Fleisch sowie Soja- und Weizenprodukte.
Die fünf besten Glutamin-Lieferanten: | Milligramm (mg) pro 100 Kalorien (kcal) | Milligramm pro 100 Gramm (g) |
---|---|---|
Schinken | 1.422 | 2.660 |
Vollmilch | 1.261 | 1.600 |
Truthahn | 1.220 | 1.330 |
Huhn, Brust | 868 | 990 |
Hühnerei | 584 | 820 |
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Bedarf und Funktionen im Körper
Wie hoch ist der Tagesbedarf von Glutamin?
Unter normalen Umständen kann der Körper Glutamin selbst bilden. Als Tagesbedarf schätzt man etwa 10.000 Milligramm. Die Menge ist durch eine ausgewogene Ernährung zu erreichen. Menschen mit schweren Erkrankungen und Leistungssportler benötigen eine höhere Menge an Glutamin – zum Teil die bis zu vierfache Dosis. Diese ist in der Regel über normale Lebensmittel kaum zu decken, sodass in diesen Fällen Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sind.
Glutamin-Aufnahme in den Körper und Speicherung
Glutamin aus Lebensmitteln wird im Dünndarm aufgenommen und dient den Darmzellen dort entweder direkt als Energiequelle oder gelangt in den Blutkreislauf. Die Zellen der Darmschleimhaut nehmen Glutamin über einen Transporter auf; über sie gelangt das Glutamin in das Blut und die Leber sowie in alle anderen Organe.
Glutamin ist nicht nur ein wichtiger Eiweißbaustein (Aminosäure), es kommt auch frei im Körper vor. Mehr als die Hälfte der freien Aminosäuren in den Muskeln und ein Fünftel der Aminosäuren im Blut ist Glutamin. Auch Lunge, Leber, Gehirn und der Magen-Darm-Trakt enthalten große Mengen Glutamin.
Es ist somit die bedeutendste freie Aminosäure im Körper.
Welche Aufgaben übernimmt Glutamin?
Der Körper benötigt Glutamin für verschiedene Prozesse. Die wichtigsten sind:
Immunsystem: Glutamin ist der wichtigste Nährstoff für die Zellen des Immunsystems. Zudem unterstützt es die Bildung der weißen Blutkörperchen, die Krankheitserreger gezielt bekämpfen.
Verdauungsapparat: Die Aminosäure ist auch für den Verdauungsapparat der wichtigste Energielieferant. Glutamin sorgt für die Ernährung der Dünndarmzellen und erhält die Darmfunktion und Struktur. Das ist besonders wichtig für eine schnellere Regeneration bei Schädigungen der Darmoberfläche beispielsweise durch operative Eingriffe oder Gifte. Auch nach Hungerphasen oder Darmentzündungen bewirkt Glutamin eine schnellere Erholung.
Muskelaufbau: Glutamin ist mit den acht lebenswichtigen Aminosäuren am Aufbau der Muskelmasse beteiligt. Es ist die wichtigste Aminosäure in den Muskeln. Eine ausreichende Proteinzufuhr ist für Athleten von entscheidender Bedeutung.
Botenstoffe: Glutamin stimuliert die Ausschüttung von bestimmten Wachstumshormonen. Damit unterstützt es die Regeneration des Körpers – vor allem im Schlaf. Zudem wird Glutamin für den Aufbau von Botenstoffen im Gehirn benötigt.
Säure-Basen-Haushalt: Überschüssige Säuren können durch Glutamin gebunden und ausgeschieden werden.
Antioxidative Wirkung: Glutamin ermöglicht die Bildung des körpereigenen Antioxidans Glutathion, das für den Schutz der Zellen wichtig ist.
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Mangel erkennen und beheben
Anzeichen eines Glutamin-Mangels erkennen
Zu Beginn äußert sich ein Glutamin-Mangel oft durch schwindende Muskelmasse und einem stark nach Ammoniak riechenden Urin. Weitere Anzeichen sind ein deutlich schwankender pH-Wert im Blut und eine erhöhte Infektanfälligkeit. Auch ausgeprägte Konzentrationsschwächen, die bis zu einer leichten Form der Verwirrtheit reichen können, können Folge eines Glutamin-Mangels sein; ebenso eine verminderte Leistungsfähigkeit, Schleimhautentzündungen und Wundheilungsstörungen.
Wer hat ein erhöhtes Risiko für einen Glutamin-Mangel?
Es gibt verschiedene Risikogruppen, die häufig einen Glutamin-Mangel entwickeln:
Chronisch Kranke oder Schwerkranke: Insbesondere bei Patienten mit einem Schädel-Hirn-Trauma, chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, schweren Verbrennungen, Kurzdarmsyndrom sowie mit einer Blutvergiftung lässt sich ein Glutamin-Mangel feststellen. Auch bei HIV-Infizierten sinkt der Glutamin-Spiegel oft signifikant ab. Wer sich einer Strahlen- oder Chemotherapie unterziehen muss, ist meist ebenfalls betroffen.
Patienten nach Operationen: Da Glutamin für die Wundheilung benötigt wird, haben Patienten nach Operationen einen erhöhten Bedarf, der nicht durch die körpereigene Bildung gedeckt werden kann. Zudem ist Glutamin Energielieferant für Immunzellen. Ein funktionierendes Immunsystem ist wichtig, damit Wunden schnell heilen und keine Komplikationen auftreten, zum Beispiel Entzündungen.
Leistungssportler und Menschen mit extremer körperlicher Belastung: Der Eiweißumsatz ist bei diesen Personen besonders hoch. Glutamin fördert die Regeneration und sorgt dafür, dass Energiespeicher innerhalb kurzer Zeit wieder gefüllt werden.
Frühgeborene: Forscher vermuten, dass Frühgeborene mit sehr niedrigem Geburtsgewicht bedingt durch ihren noch nicht vollständig ausgereiften Magen-Darm-Trakt einen höheren Bedarf an Glutamin haben.
Glutamin: Laborwerte verstehen
Idealerweise sollten Sie Ihren Glutamin-Wert von einem Arzt bestimmen lassen, bevor Sie Glutamin einnehmen. Bei der Bestimmung gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die beste Methode ist die Blutentnahme. Im Blutplasma lässt sich das Glutamin sehr gut bestimmen. Möglich sind auch Messungen von Urin, der über 24 Stunden gesammelt wurde. Dies ist allerdings sehr aufwendig.
Glutamin im Plasma in Mikromol pro Liter (μmol/l) | |
---|---|
Mangel | unter 600 |
Normalwerte | 600 bis 900 |
Info
Meist bestimmen Mikronährstoffexperten mehrere Aminosäuren im Blut und machen ein sogenanntes Aminogramm, um festzustellen, ob noch andere Aminosäuren fehlen. Zum Beispiel können Eiweiße in den Muskeln nur aufgebaut werden, wenn alle essenziellen Aminosäuren ausreichend vorhanden sind. Welche Aminosäuren essenziell sind, erfahren Sie hier.
Einen Glutamin-Mangel beheben
Bei einem akuten Mangel an Glutamin empfiehlt sich die Einnahme hochdosierter Präparate. In der Regel erfolgt diese über Kapseln, Tabletten oder als Pulver. In Ausnahmefällen – wie zum Beispiel während der Vorbereitung einer Knochenmarkstransplantation oder bei der Behandlung einer HIV-Infektion – kommt auch die Gabe in die Vene infrage.
Um einen Mangel auszugleichen, können zwischen 5.000 und 10.000 Milligramm notwendig sein. Es empfiehlt sich, die Blutwerte nach einigen Monaten wieder kontrollieren zu lassen. Nur so kann sichergestellt werden, dass der Mangel behoben ist.
Abhängig von der jeweiligen Erkrankung können aber auch höhere Dosen von bis zu 40.000 Milligramm pro Tag an Glutamin notwendig werden.
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Einsatz bei Krankheiten und im Sport
Glutamin bei kritisch kranken Patienten
Patienten nach schweren Operationen oder in kritischem Zustand werden meist „parenteral“ ernährt: Sie erhalten Nährstoffe oder Substanzen über eine Infusion und nicht über den Verdauungstrakt. Hier wird eine Dosis von 200 bis 260 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht empfohlen.
Glutamin ernährt die Darmschleimhaut
Der größte Anteil des Glutamins wird im Darm benötigt: Es dient den Zellen der Darmschleimhaut als Hauptenergiequelle. Diese Zellen übernehmen zahlreiche Funktionen bei der Verdauung und spielen ebenso eine Rolle bei der Immunabwehr.
Wie verschiedene medizinische Studien gezeigt haben, hilft Glutamin vor allem bei Erkrankungen oder Verletzungen der Darmschleimhaut. Ebenso fördert Glutamin die Erholung des Darms nach langen Hungerphasen oder der Schädigung der Darmschleimhaut durch Gifte oder eine Darmentzündung. Glutamin fördert als ein Eiweißbaustein die Eiweißproduktion der Darmzellen, sodass Regenerationsprozesse schneller ablaufen.
Mikronährstoffmediziner empfehlen bei Darmerkrankungen pro Tag zwischen 5.000 und 15.000 Milligramm Glutamin.
Glutamin bei Magen-Darm-Erkrankungen: Chronisch entzündliche Darmerkrankungen und „löchriger Darm“ (Leaky Gut)
Eine funktionierende Darmschleimhaut ist darüber hinaus eine natürliche und damit besonders wichtige Barriere gegen Bakterien und Pilze: Ist sie intakt, können die Krankheitserreger nicht über die Schleimhaut in den Körper eindringen.
Bei dem sogenannten Leaky-Gut-Syndrom, das einen „löchrigen“ Darm beschreibt, kann Glutamin für eine Verbesserung sorgen und sogar zur Heilung beitragen. Rund 70 Prozent des Glutamins, das mit der Nahrung aufgenommen wird, verbrauchen die Darmschleimhautzellen. Glutamin unterstützt die Regeneration der Darmschleimhaut und beseitigt damit Störungen der Darmfunktion.
Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn haben häufig einen Glutamin-Mangel. Die Ursache: Diese Erkrankungen können die Aufnahme des Glutamins im Darm stören oder gar verhindern.
Pro Tag sind 5.000 bis 15.000 Milligramm Glutamin sinnvoll.
Glutamin fördert den Heilungsprozess nach Operationen
Ein Glutamin-Mangel verzögert den Heilungsprozess nach Operationen, Verletzungen und Verbrennungen. Die Gabe von Glutamin kann hier – besonders während der Zeit nach einer Operation – die Erholung der Gewebefunktion beschleunigen.
Pro Tag wird eine Dosis von 200 bis 260 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht empfohlen.
Glutamin unterstützt das Immunsystem
Ein Glutamin-Mangel kann die Infektanfälligkeit erhöhen. Insbesondere schwerstkranke Neugeborene und Frühgeborene haben einen erhöhten Glutamin-Bedarf. Ebenso Patienten, die unter chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen leiden oder sich einer Chemotherapie unterziehen mussten.
Mikronährstoffmediziner empfehlen mindestens 15.000 Mikrogramm Glutamin pro Tag.
Eine Überblicksstudie, eine sogenannte Metaanalyse, zeigte, dass Glutamin bei Frühgeborenen das hohe Risiko senkt, an einer Blutvergiftung oder an ernsthaften Störungen der Atmung zu erkranken.
Glutamin bei HIV-Erkrankungen und AIDS
Eine HIV-Erkrankung verursacht offenbar einen Glutamin-Mangel: Es wird stark verbraucht, da die Immunzellen des Körpers versuchen, die HI-Viren abzuwehren. Darüber hinaus führt der Glutamin-Mangel bei den HIV-Patienten zu einem Abbau von Muskeleiweiß und senkt die Abwehrfunktion des Darms gegen Krankheitserreger.
Eine kleine, aber hochwertige Studie mit 26 Patienten konnte zeigen, dass eine Mischung aus Glutamin und Antioxidantien (40.000 Milligramm pro Tag) das Körpergewicht um 2,2 Kilogramm steigerte. In der Kontrollgruppe mit Glycin waren es nur 0,3 Kilogramm.
Glutamin im Sport
Glutamin wird für den Muskelaufbau benötigt, daher hat man es an Sportlern untersucht. Glutamin fördert zwar den Muskelaufbau bei gesunden Sportlern nicht, dennoch scheint es die Muskelregeneration nach Beanspruchung zu unterstützen.
In einer kleinen Studie nahmen acht Sportler und acht Sportlerinnen entweder Glutamin (18 Gramm bei 60 Kilogramm Körpergewicht pro Tag für drei Tage) oder ein Scheinmedikament (Maltodextrin). Glutamin bewirkte, dass nach einem, zwei oder drei Tagen nach der Übung weniger Muskelkater auftrat, wobei die Männer stärker profitierten als die Frauen.
Unter weiteren Aspekten könnte Glutamin beim Sport sinnvoll sein:
- Extreme körperliche Belastungen beim Sport können die Immunabwehr schwächen. Glutamin kann das Immunsystem unterstützen.
- Auch ansteigende Werte an Ammoniak im Blut werden durch eine Glutamin-Einnahme eventuell verringert. Ein hoher Ammoniakwert im Blut ist mit Müdigkeit nach dem Sport verbunden.
- Glutamin (8.000 Milligramm) verbessert zusammen mit einer Portion Kohlenhydrate (60 bis 100 Gramm) die Auffüllung der Energiereserven nach sportlicher Betätigung. Dabei werden sowohl die Vorräte im Muskel als auch der Leber regeneriert. Glutamin alleine füllt nur die Muskeln auf.
Größere Studien müssen diese Befunde noch bestätigen. Eine Überblicksarbeit kommt zu dem Schluss, dass man im Augenblick keine Schlüsse ziehen kann über den Effekt von Glutamin auf Muskelkater oder den Muskelaufbau. Möglicherweise verbessert Glutamin das empfundene Schwächegefühl nach dem Sport.
Mit 4.000 bis 20.000 Milligramm Glutamin könnte im Sport eine Wirkung erzielt werden.
Dosierungsempfehlungen bei Krankheiten auf einen Blick
Dosierungsempfehlung von Glutamin in Milligramm (mg) pro Tag | |
---|---|
Stärkung des Immunsystems | mindestens 15.000 |
Sepsis, Verbrennungen | 5.000 bis 40.000 |
Operationen | 200 bis 260 pro Kilogramm (kg) Körpergewicht |
Chemotherapie | 7.500 bis 30.000 |
Darmerkrankungen | 5.000 bis 15.000 |
AIDS, HIV-Infektionen | 5.000 bis 40.000 |
Leistungssport | 10.000 bis 20.000 |
Breitensport | 5.000 bis 10.000 |
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Einsatz bei Medikamenten
Glutamin in Verbindung mit einer Chemotherapie bei Krebserkrankungen
Bei Patienten, die sich einer Strahlen- oder Chemotherapie unterziehen müssen, ist ein ausgeglichener Glutamin-Haushalt besonders wichtig. Hier kann es unter anderem dazu beitragen, die Schleimhäute zu schützen. Das sorgt auch für ein geringeres Risiko, während der Therapie an Schleimhautentzündungen zu erkranken – wie einige medizinische Studien bewiesen haben. Dies wurde zum Beispiel bei den Arzneistoffen Methotrexat (wie Bendatrexat®, Lantarel® oder Metex®) oder Anthrazyklinen (wie Idarubicin (Zavedos®)) oder Doxorubicin (Adriblastin®) beobachtet. In einzelnen Fällen kann Glutamin in Verbindung mit dem Chemotherapeutikum Methotrexat dessen tumorzerstörende Wirkung erhöhen.
Verschiedene medizinische Studien zeigen, dass Patienten sich oft unter der Gabe von Glutamin durch die Therapie deutlich weniger belastet fühlen. Begleitend zur Chemotherapie sind täglich zwischen 7.500 und 30.000 Milligramm Glutamin sinnvoll.
Info
Eine Glutamin-Gabe bei Krebs ist noch im experimentellen Stadium und viele Fragen sind noch nicht geklärt. Glutamin sollte bei Krebs nur nach Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen. Dabei sollte auch die Nierenfunktion überwacht werden.
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Einnahmeempfehlung
Wann und wie sollte man Glutamin einnehmen?
Gesunde Personen benötigen im Normalfall kein zusätzliches Glutamin: Der Körper kann Glutamin selbst bilden und tierische Lebensmittel sind gute Quellen. Erst wenn durch eine Erkrankung die körpereigene Bildung nicht mehr ausreicht, sollte Glutamin ergänzt werden: In diesen Fällen reichen die Gehalte in Lebensmitteln nicht aus und es müssen geeignete Präparate in Rücksprache mit einem Arzt ausgewählt werden. Die übliche Tagesdosis liegt zwischen 5.000 und 10.000 Milligramm.
Der Körper kann Glutamin am besten verarbeiten, wenn es verteilt über den Tag in mehreren kleinen Dosen eingenommen wird. Am besten nimmt man Glutamin mindestens eine halbe Stunde vor der Mahlzeit ein: So kann es aufgenommen werden, ohne mit anderen Aminosäuren in Konkurrenz zu treten. Die Tageszeit ist dafür nicht entscheidend. Allerdings können heiße Getränke Glutamin zerstören.
Glutamin gibt es als Kapseln, in Pulverform und als Ampullen, deren Inhalt einer Infusion hinzugegeben oder mit einer Spritze direkt in die Vene verabreicht werden kann.
Woran erkennt man ein hochwertiges Glutamin-Präparat?
Hochwertige Präparate sind frei von Zusatzstoffen wie Farb-, Aroma- oder Konservierungsstoffen sowie von technischen Hilfsstoffen, die die Produktion erleichtern; solche Hilfsstoffe reizen häufig den Darm und können ein Leaky-Gut-Syndrom verstärken. Wichtig ist außerdem, dass das Präparat keine Substanzen enthält, die eine Allergie auslösen. Weitere Informationen zur Qualität von Mikronährstoff-Präparaten finden Sie hier.
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Überdosierung und Wechselwirkungen
Ist eine Überdosierung mit Glutamin möglich?
Bei gesunden Erwachsenen sind 650 Milligramm Glutamin pro Kilogramm Körpergewicht gut verträglich. Das entspricht etwa einer Tagesdosis von
- 30.000 Milligramm bei 46 Kilogramm bis
- 60.000 Milligramm bei 92 Kilogramm Körpergewicht.
Bei Störungen der Nieren- und Leberfunktion soll kein Glutamin eingesetzt werden, denn dann ist die Entgiftung von Stickstoff (Ammonium) gestört. Auch bei älteren Menschen ist bei hohen Glutamin-Mengen (30 Gramm pro Tag) Vorsicht geboten. Glutamin könnte die Nierenleistung herabsetzen. Bei Vorerkrankungen und alten Menschen sollte der Arzt über die Glutamin-Dosis entscheiden.
Expertenwissen
Wenn die Chemotherapie die Niere geschädigt hat, ist Vorsicht geboten. Werden größere Mengen an Glutamin bei einer Chemotherapie eingesetzt (zum Beispiel bei Therapie mit Cisplatin wie Teva® oder Cisplatin Accord ®), sollte die Nierenfunktion vor der Einnahme geprüft werden.
Glutamin verursacht keine Wechselwirkungen
Unerwünschte Wirkungen zwischen Glutamin und Medikamenten sind bisher nicht bekannt: Glutamin beeinflusst die Wirkung von Medikamenten nicht und kann daher begleitend eingenommen werden.
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Zusammenfassung
Glutamin ist eine Aminosäure mit vielen positiven Wirkungen: Es unterstützt den Aufbau und Erhalt der Muskelmasse und ist einer der wichtigsten Energielieferanten für die Zellen der Darmschleimhaut und die Immunzellen. Im Normalfall kann der Körper Glutamin selbst bilden. Bei schweren Erkrankungen wie Krebs oder nach Operationen könnte der Körper von einer zusätzlichen Glutamin-Zufuhr über die Ernährung jedoch profitieren.
In der Mikronährstoffmedizin kommt Glutamin zum Einsatz bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, dem Leaky-Gut-Syndrom, nach Operationen oder begleitend zur Krebstherapie. Auch Sportler können von Glutamin profitieren. Es ist auch in größeren Mengen gut verträglich und verursacht keine Wechselwirkungen mit Arzneimitteln.
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Verzeichnis der Studien und Quellen
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